Deutsche Meisterschaft FCI-IGP Der 4./5. Oktober stand bei allen „Airedale-Verrückten“ des Gebrauchshundesports fett markiert im Kalender. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Ortsgruppe Barnimer Heide Paulsdorf auf der Anlage des SSC Eberswalde in Brandenburg. Um ein solches Event zu organisieren, bedarf es unzähliger Helfer und man kann dem Team um Yvonne Motes als 1. Vorsitzende der Ortsgruppe, Uwe Krachudel als Technischer Leiter und dem SSC nur herzlich danken. Mit der Platzanlage, den dort unmittelbar vorhandenen Parkmöglichkeiten, auch für Camper, und dem nahe gelegenen Fährtengelände boten sich für die Hundesportler sehr gute Bedingungen. Auf einem großen Feld konnte ebenfalls geparkt werden, was bei mir aufgrund der Wettervorhersagen etwas Unbehagen auslöste, welches bei den sandigen Böden aber völlig unbegründet war. Am Freitag zeigte sich der Himmel noch von seiner freundlichsten Seite, auch wenn es schon recht frisch war. Ab 9:00 Uhr stand das Training auf dem Programm. welches Uwe Ritthammer unterstützt von Heike leitete, so dass jede Trainingsgruppe in ihrem Zeitfenster sich mit dem Platz vertraut und einzelnen Segmente nochmal geübt werden konnten. Ganz sicher setzte bei dem einen oder anderen Hundesportler nun bereits die Nervosität ein. Am Nachmittag hatte der Förderverein für Gebrauchshundesport vor Ort seine Mitgliederversammlung, bei der die Aktivitäten, die in der Unterstützung unserer KfT-Teilnehmer bei VDH-Meisterschaften/ FCI-Weltmeisterschaften, von Workshops in Abteilungen A, B und C, Helfersichtungen und natürlich unserer Deutschen Meisterschaft hervorgehoben wurden. Gerade in Zeiten klammer Kassen, auch im KfT, wird zukünftig eine Unterstützung für unsere Veranstaltungen noch nötiger werden. Das Wochenende hat gezeigt, im KfT gibt es nicht wenige die sich für den Gebrauchshundesport begeistern. Mit einem geringen Mitgliedsbeitrag unterstützen Sie diesen, damit auch zukünftig diese Sparte ihre Höhepunkte ausrichten kann. Und ja, persönlich mag man von diesem Beitrag keinen Vorteil haben, aber muss es immer so gesehen werden? Denken wir doch auch mal an das „Wir“, wir Gebrauchsleute wollen unsere Airedale in diesem Sport zeigen und bestmöglich auf breiter Ebene präsentieren. Denken Sie bitte mal über eine Mitgliedschaft im Förderverein nach. Vielen Dank!
Aber zurück zu unserer Meisterschaft, bei der nun alle Teams zur Unbefangenheitsüberprüfung antraten. Einer, der seinen Titel verteidigen wollte, fehlte. Wolfgang Rohrbeck war plötzlich und unerwartet im September von uns gegangen. Heinz-Erich Löhr würdigte ihn in einer Ansprache, im Anschluss gedachten alle Anwesenden Wolfgang - einem großartigen Hundesportler. Die Teilnehmer an der Deutschen Meisterschaft trugen während der Veranstaltung zum Gedenken einen Trauerflor am Arm. Am Freitag stand noch das erste Highlight, der Probeschutzdienst von 5 Hunden an. Drei Teams erreichten 85 und mehr Punkte und sind sozusagen schon in den Startlöchern für 2026. Zum Ende des Tages wurde es nun spannend, wer zieht welches Los und wer muss morgen als erster Starter auf den Platz? Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Leistungsrichterobmann Heinz-Erich Löhr, dem Ortsvorsteher von Eberswalde Herrn Matthias Ludewig, der Vorstellung der Leistungsrichter in A, B und C und organisatorischen Hinweisen ging es an die „Lostrommel“. Mit einem „Ha…“ aus den Reihen der Mitfiebernden zog Stefanie Metzler die ungeliebte Startnummer 1, die sich am Ende eher als positive Zahl herausstellen sollte.
Den ganzen Tag schon wurde man durch den SSC beköstigt, es wurde gegrillt und ein großes Kuchenbuffet stand bis zum Abend bereit, so ging der Tag mit Spannung auf ein bevorstehendes Meisterschaftswochenende zu Ende. Am Samstag wurde es nun ernst und die ersten Lose wurden zu Glückslosen. Die Starter konnten noch bei trockenem Wetter vorführen. Als Leistungsrichter fungierten in Abteilung A Angelika Heimann, in B Erich Milau und in C Dietmar Seidlitz. Leider war Petrus offenbar kein Fan vom Leistungssport, es regnete ab dem Vormittag und das teils kräftig. Dazu ein ordentlicher Wind, da musste man auch als Zuschauer schon zu den Harten gehören, schön ist anders. Zuflucht konnte man unter einigen Pavillons finden. Eine feste Überdachung bot das Stadion leider nicht, aber als Hundesportler ist man ja auch kein „Weichei“. Sicher hätte besseres Wetter mehr Besucher angelockt, doch das ließ sich nun mal nicht ändern. In der Fährte wurden trotz des Regens viele sehr gute Ergebnisse erreicht, an dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an die Fährtenleger Ute und Heiko Zietzschmann sowie Petra Nantke. Sie vergaben den Fährtenlegerpokal an Kerstin Faust, ihr Vander Valk von Erikson beeindruckte sie am meisten. In der Unterordnung und im Schutzdienst war die Qualität etwas anders, da mussten die Leistungsrichter doch einige Übungen mit Mangelhaft bewerten. Aber wir sahen auch tolle Leistungen. Nele Burmeister legte mit ihrem Ronny-Rupert von Erikson bei strömenden Regen eine vorzügliche Unterordnung hin, der ein sehr guter Schutzdienst folgte. Sie verwies die bis dahin führende Stefanie Metzler, die mit ihrem Leopold vom Tringensteiner Schelderwald mit 92 und 91 Punkten ebenfalls im Sehr Gut lag, auf Platz 2. Die vorzüglichen Fährtenergebnisse des 1. Tages ließen den Sonntag spannend werden. Wer würde sich mit hohen Punktzahlen in B und C noch nach vorn schieben? Aber erstmal hieß es Sachen trocknen, Aufwärmen und den Sportlerabend genießen. Über 100 Hundesportfreunde kamen im Gasthaus „Omas Speisekammer“ zusammen, fachsimpelten, werteten den 1. Tag aus und hatten ein paar gemütliche Stunden, in denen man sich vom reichhaltigen Buffet bedienen konnte.
Der Sonntag war wettermäßig der bessere Tag, endlich trocken, wenn auch sehr windig, typisch Herbst. Die Fährtenergebnisse blieben zum größten Teil weiterhin im sehr guten und vorzüglichen Bereich, nur ein Hundesportler konnte in dieser Abteilung nicht bestehen. Schon die erste Gruppe machte es am 2. Tag auf dem Platz spannend. Nach beiden Disziplinen schob sich Andreas Weithaas mit seinem Fynn vom Roten Milan mit sehr guten Punkten ganz nach vorn. Mit 99 Punkten hatte er in der Fährte ordentlich vorgelegt, dafür erhielt er später den Pokal für die beste Fährte. Mit Spannung erwartete man das Fährtenergebnis von Nele. Bis dahin sahen wir noch, dass unsere Airedale zu wirklich guten Leistungen fähig sind. Jan Ritthammer punktete mit seinem Ecstasy von der Laubenhaid in der Unterordnung im vorzüglichen Bereich und im Schutzdienst im Sehr Gut. Petra Keuter zeigte mit ihrer Xera von Erikson in B mit 97 Punkten die beste Unterordnung aller Teilnehmer und erhielt dafür am Ende wohlverdient einen Pokal. Richtig spannend wurde es zum Schluss. Sven Koza mit seiner Energy-Pea von der Hirschkanzel, die als läufige Hündin zuletzt startete, konnte nach einer 97er Fährte noch ganz vorn mitmischen. Eine sehr gute Unterordnung wurde mit 90 Punkten belohnt. Zeitnah wurden die Fährtenergebnisse bekanntgegeben und man freute sich mit Nele über 96 Punkte. Sie lag damit auf Rang 1, vorerst …
Um vorbeizuziehen brauchte Sven 99 Punkte, auf einer Meisterschaft ein fast unerreichbares Ziel, noch dazu mit einer läufigen Hündin, die in dieser Zeit manchmal anders ticken. Und der Leistungsrichter Dietmar Seidlitz brachte es auf den Punkt mit seiner Aussage „Die Letzten werden die Ersten sein“. Zwar reichte es mit 98 Punkten nicht für den Titel, aber die Vorführung war schon grandios, tolle Griffe und eine wirklich hervorragende Leistung, die mit viel Applaus honoriert wurde. Der Siegerpokal für den besten Schutzdienst ging damit an Sven Koza. Respekt! Das war mal ein toller Abschluss. Einen super Job machten die Schutzdiensthelfer, Aaron Bronner (Teil 1), Timo Witters (Teil 2) sowie Silas Kleinitz (Körung/ Jugend), vielen Dank! Sie vergaben den Helferpokal an Daniel Kläy, sein Upper von Erikson beeindruckte sie am Arm am meisten. Ganz großes Pech hatte Emma Schug, die ihre Astra vom bunten Regen für die Jugendmeisterschaft gemeldet hatte. Im Schutzdienst lief sie das Helferzelt nicht an, entschied sich für den im Sichtbereich liegenden Beißarm außerhalb des Platzes. Das war bitter, hatte Emma doch A und B, hier mit vorzüglichen 96 Punkten, schon gemeistert. Niederlagen gehören auch in unserem Sport dazu. Wir Erwachsenen sind nach einem Abbruch oder einer Disqualifikation ebenfalls enttäuscht. Emma, verliere nicht die Freude am Hundesport! Du konntest über viele Jahre schon Erfolge verzeichnen, auch mit Astra wird der Tag kommen, vertraue deinen Fähigkeiten und den Unterstützern an deiner Seite. Pünktlich um 15 Uhr stellten sich die Teilnehmer zur Siegerehrung auf - ein immer wieder schönes Bild. Bevor die Ehrengaben ausgehändigt wurden, ging der Dank nochmal an alle, die zum Gelingen dieser Meisterschaft beigetragen hatten. Heinz-Erich Löhr übermittelte die Glückwünsche unserer Rassebeauftragten Silvia Neske, die arbeitsbedingt nicht vor Ort sein konnte. Zur Erinnerung an dieses Wochenende erhielten die Teilnehmer eine Tasse und an die Hunde wurde natürlich auch gedacht. Dank unserer Airedale-Homepage bekam jeder eine Beißwurst, schließlich kann man nie genug Trainingsmaterial haben. Also auf zum nächsten Ziel, der Qualifikationszeitraum für die Deutsche Meisterschaft 2026 hat bereits begonnen. Viel Erfolg!
Herzlichen Glückwunsch an Nele Burmeister, Sven Koza und Andreas Weithaas zu Platz 1 bis 3 und natürlich an alle Teilnehmer unserer KfT-Deutschen Meisterschaft IGP 2025! Kornelia Gehr
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